Immer, wenn es feierlich wird, legt Theodora Kupke, die Vorsitzende des Fördervereins MUT der Kreismusikschule (KMS) Tirschenreuth, ihre Notenschlüssel-Ohrringe an, um auch äußerlich ihre Leidenschaft zur Musik zu demonstrieren. Diesmal war der Grund das 20-jährige Bestehen von MUT, gefeiert mit einem Konzert in der Stadthalle Erbendorf.
150 Mitwirkende und rund 450 Besucher freuten sich über das dreistündige Musikerlebnis, das die hohe Qualität der Musikausbildung im Landkreis deutlich machte. Zwei Überraschungen gab es zwischen den Beiträgen.
Bald neue Vorsitzende
Theodora Kupke überreichte an die KMS-Leiterin Laura Demjan einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro als Spende von MUT, der zweckgebunden für Musikinstrumente und Technik verwendet werden kann. Außerdem stellte Kupke, die bei der nächsten MUT-Jahreshauptversammlung ihr Amt niederlegt, ihre Nachfolgerin vor. Es ist Julia Thoma aus Wiesau. Die Kreisrätin ist die längste Kreismusikschülerin der KMS und hat vor einigen Jahren den stellvertretenden Vorsitz von MUT übernommen.
Damit sind dann KMS und MUT fest in Händen junger Frauen, wie sich das Theodora Kupke wünscht. Denn, wie Kupke lachend erzählte, MUT sei als eine Art Elternbeirat gegründet worden. „Inzwischen sind wir ein Großelternberat.“ Viele Ehemalige freuten sich mit, darunter Marita Zandt aus Bärnau. Sie war 18 Jahre lang in der KMS-Verwaltung und erinnerte sich in der Pause zurück an damals 1600 Schülerinnen und Schülern in der Hochzeit der Kreismusikschule.
Aktuelle Zahlen hatte Theodora Kupke dabei – und ein neues hohes Ziel. Vor 20 Jahren habe sie mit 40 Vereinsmitgliedern begonnen. Heute sind es weit über 400. „Und ich wünsche mir, vielleicht schon heute Abend, das 500. Mitglied“, sprach sie euphorisch von Zuwachs bis zur vierstelligen Zahl. Weitere Zahlen, die beeindrucken: MUT hat in 20 Jahren mit 40.000 Euro bei Härtefällen fördernd eingegriffen, die KMS wurde im Jahr 2025 mit insgesamt 25.000 Euro unterstützt und der Mitgliederbeitrag kostet immer noch wie vor 20 Jahren nur einen Euro pro Monat.
Drei Stunden Musik
Frauenpower gab es auch durchwegs häufig auf der Bühne mit Solo-Beiträgen an Instrumenten, einer humorigen Vorstellung des Musiktheaters mit einer kleinen Aufführung, dem Ballett und den Chören. In den Gruppen, wie Orchester, Gitarrenensemble, Streichquartett oder Akkordeonorchester, wirken auch viele Musiker, darunter viele junge Männer, mit. Mit einem Geburtstagsständchen des Akkordeonorchesters begann das Konzert. Mit "Wein, Weib und Gesang" von Johann Strauß Sohn, interpretiert vom Symphonieorchester, endete es. Gefeiert wurden MUT, die KMS und die wohl bisher größte Förderin der Kreismusikschule, Theodora Kupke, für ihr großartiges Engagement.



